Hexenhaar entfernen: Was hinter den störrischen Härchen steckt
Es ist ein Moment, der viele Frauen irritiert: Beim Blick in den Spiegel entdeckt man plötzlich ein einzelnes, dunkles Haar am Kinn, dicker, drahtiger und auffälliger als die umliegende Gesichtsbehaarung. Im Volksmund heißen diese störrischen Härchen „Hexenhaare" oder „Teufelshaare". Doch was steckt wirklich dahinter? Und wie lassen sich Hexenhaare dauerhaft entfernen, ohne Hautirritationen zu riskieren?
Definition: Was sind Hexenhaare?
Hexenhaare sind kräftige, sogenannte Terminalhaare, pigmentiert, drahtig und optisch auffällig. Sie wachsen einzeln, oft am Kinn, der Oberlippe oder aus einem Muttermal. Der Begriff hat keine medizinische Bedeutung, beschreibt aber treffend die Wahrnehmung: ein lästiges Einzelhaar, das scheinbar über Nacht erscheint.
Wie entstehen Hexenhaare?
Die Entstehung von Gesichtshaaren bei Frauen ist multifaktoriell, Hormone, Genetik und Alter spielen zusammen.
- Hormonelle Faktoren: Der Hormonhaushalt ist entscheidend. Testosteronüberschuss oder ein Mangel an Östrogen, etwa in den Wechseljahren, aktiviert Haarfollikel im Gesicht. Das polyzystische Ovarialsyndrom (PCOS) ist eine häufige Ursache für verstärkten Haarwuchs. Auch Schwangerschaft oder das Absetzen der Pille können Haarzellen stimulieren.
- Genetische Veranlagung: Die Empfindlichkeit der Haarwurzel gegenüber Androgenen ist individuell unterschiedlich, manche Follikel reagieren stärker, auch bei normalem Hormonspiegel.
- Haare aus Muttermalen: Ein Leberfleck kann Haarfollikel enthalten, die kräftigere, dunklere Haare produzieren – optisch fallen sie stärker auf.
Wachsen Hexenhaare nach?
Ja, solange die Haarwurzel intakt bleibt. Zupfen oder Rasieren entfernen nur den sichtbaren Teil, das Haar kehrt innerhalb von Wochen zurück. Nur Verfahren, die die Wurzel zerstören (etwa Laser), bringen dauerhaften Erfolg.
Hexenhaare entfernen: Methoden im Überblick
- Zupfen mit der Pinzette: Die Pinzette ist schnell und unkompliziert. Das Auszupfen entfernt das Haar samt Teil der Wurzel – der Follikel regeneriert sich jedoch meist. Vorteil: Sofortige Wirkung, kostengünstig. Nachteil: Temporär, bei falscher Technik drohen Hautirritationen. Wichtig: In Wuchsrichtung ziehen, Haut straffen, saubere Pinzette verwenden.
- Rasieren oder Schneiden: Rasieren kürzt das Haar auf Hautniveau, die Wurzel bleibt intakt. Das Nachwachsen erfolgt schnell, die stumpfe Kante lässt das Haar optisch dicker wirken. Vorteil: Schmerzfrei, schnell. Nachteil: Sehr kurze Wirkdauer.
- Lasertherapie: Dauerhaft Hexenhaare loswerden: Die Lasertherapie zerstört die Haarwurzel durch gebündeltes Licht. Nach mehreren Sitzungen (6–8) stellt der Follikel die Produktion ein. Vorteil: Langfristig effektiv, präzise. Nachteil: Funktioniert nur bei dunklen Haaren auf heller Haut, teuer. Tipp: Einen erfahrenen Dermatologen wählen, die Gesichtshaut ist empfindlich.
- Elektrolyse: Elektrolyse zerstört die Haarwurzel durch elektrischen Strom, unabhängig von Haarfarbe und Hauttyp. Vorteil: Für alle Haartypen, dauerhaft. Nachteil: Zeitaufwendig, teurer als Laser.
Skincare nach der Haarentfernung: Beruhigen und schützen
Die Haut im Gesicht braucht nach jeder Enthaarung gezielte Pflege. Die richtige Skincare-Routine minimiert Hautirritationen und sorgt für ein ebenmäßiges Hautbild.
- Sanftes Peeling: Eingewachsene Haare vermeiden: Ein sanftes Peeling (1–2x pro Woche) mit Fruchtsäuren (AHA) oder Salicylsäure (BHA) hält die Hautoberfläche glatt und die Haarfollikel frei. Wichtig: Nicht direkt nach der Entfernung peelen – die Haut braucht 24–48 Stunden Ruhe.
- Feuchtigkeit: Basis für regenerierte Haut: Enthaarte Hautpartien verlieren schneller Feuchtigkeit. Eine beruhigende Pflege mit Hyaluronsäure, Ceramiden oder Panthenol stabilisiert die Hautbarriere. Tipp: Leichte Gele oder Seren ziehen schnell ein, ohne Poren zu verstopfen. Bei sensibler Haut eignen sich Produkte mit Centella Asiatica oder Aloe Vera.
- Beruhigende Wirkstoffe gegen Rötungen: Direkt nach dem Zupfen kann die Stelle gerötet sein. Kühle Kompressen, Thermalwasser oder Produkte mit Niacinamid, Bisabolol oder Allantoin wirken entzündungshemmend. Wichtig: Auf Duftstoffe, Alkohol und aggressive Peelings in den ersten 24 Stunden verzichten.
- Sonnenschutz: Pflicht nach Laser: Nach Lasertherapie ist die Haut lichtempfindlich. UV-Strahlung kann Pigmentflecken begünstigen. Ein Breitband-Sonnenschutz mit mindestens LSF 30 ist unverzichtbar.
Mehr Tipps zu Hexenhaaren
- Hexenhaare aus Muttermalen entfernen: Darf man Haare aus Muttermalen auszupfen? Ja, grundsätzlich, aber mit Bedacht. Das Zupfen verändert das Muttermal nicht, kann aber Hautirritationen auslösen. Jede Veränderung eines Leberflecks, Farbe, Form, Blutung, sollte vom Hautarzt abgeklärt werden. Alternative: Lasertherapie durch einen Dermatologen, um Haar und Muttermal beurteilen und sicher behandeln zu lassen.
- Hausmittel: Hausmittel wie Kurkuma-Masken oder Zuckerpaste entfernen Hexenhaare nicht dauerhaft. Sugaring reißt Haare temporär aus, Hausmittel können Allergien auslösen. Wer Hexenhaare dauerhaft loswerden will, braucht professionelle Methoden.
- Wann zum Hautarzt? Einzelne Hexenhaare sind harmlos. Bei plötzlich vermehrtem Haarwuchs im Gesicht sollte man hormonelle Ursachen abklären. Ein Testosteronüberschuss, PCOS oder Störungen der Nebenniere können dahinterstecken. Ein Hautarzt oder Endokrinologe kann Hormonstatus und weitere Faktoren prüfen.
Häufig gestellte Fragen und Antworten zum Thema Hexenhaar entfernen
Warum entstehen einzelne dunkle Hexenhaare im Gesicht?
Hexenhaare entstehen meist durch hormonelle Schwankungen, die das Gleichgewicht zwischen Östrogen und Androgenen verändern. Dadurch wird ein eigentlich inaktiver Haarfollikel plötzlich stimuliert und produziert ein dickes, dunkles, drahtiges Haar. Besonders häufig passiert das in den Wechseljahren, bei Stress, genetischer Veranlagung oder in Phasen, in denen der Hormonhaushalt sensibel reagiert.
Kann man Hexenhaare dauerhaft entfernen und wenn ja, wie?
Dauerhaft lassen sich Hexenhaare nur entfernen, wenn die Haarwurzel gezielt zerstört wird. Dafür eignen sich Laserbehandlungen und die Nadelepilation, die von Dermatolog:innen oder spezialisierten Studios durchgeführt werden. Hausmethoden wie Rasieren oder Zupfen funktionieren kurzfristig, beeinflussen die Aktivität des Haarfollikels aber nicht und verhindern ein Nachwachsen nicht.
Darf man Haare, die direkt aus einem Muttermal wachsen, entfernen?
Haare, die aus einem Muttermal wachsen, sollten niemals gezupft oder epiliert werden, da die Reizung zu Entzündungen oder Veränderungen an der Stelle führen kann. Fachärzt:innen können diese Haare jedoch sicher mit einer feinen Schere kürzen oder mittels Laser entfernen, hierfür muss das Muttermal vorher dermatologisch beurteilt werden.






















